Pressekampagne um den 11.9.2003 - in Auszügen:
DIE BILD:
Absurd! Irre!
Krank!
DIE
ZEIT 11.9.2003 :
irrwitzige
Behauptung
Ein Wahn stützt den anderen
absurd
rot-grünen Milieus
ist ihm vor allem die Restlinke verfallen
politischen Tagträumer
Politparanoiker
Konspirologen
paranoide Fantasie
zynischer Paranoiker wie Michael Moore
Pseudo-Rationalismus
Paranoiker
absurd
Bereich der politischen Religion
pervertierte Schwundform von Theodizee
in dieser pervertierten Theodizee
verklemmten, autoritätsfixierten Spinners
Randfiguren des rot-grünen Milieus
Wärmestube für die geistig obdachlose Restlinke
gibt dem paranoiden Affen Zucker
So stützt der eine Wahn den anderen
Das Besondere am paranoiden Stil
dessen absurd-paranoide Zuspitzung Mathias Bröckers und Michael
Moore verkörpern
möchten sie an die abstrusesten Komplotte glauben
SÜDDEUTSCHE
ZEITUNG 11.9.2003
:
Bingo! Bibber!
Paranoiker
Apokalyptiker
Verschwörungs-Junkies
dümmsten Verschwörungstheoretiker
Es ist schick, besonders absurde Fragen zu stellen
vormals seriös scheinenden Menschen
dummen Fragen
dumme Antworten
barer Unsinn
pervertierte
Beihilfe gewissenloser Verleger
blühende Paranoia
Angstgesteuerte
Clowns ihrer Panik
deutschen Konspirologen
besinnungslosem Stolz
schlichten Einfalt
Großmeister der paranoiden Form
Verschwörer-Gemeinde
Paranoia nistet
angebliche Wahrheitssucher
wildesten Theorien
Gesamtgeistesverfassung
Gebäude der erfundenen Wahrheit
Paranoiker
Unwahrheit verbreiten
Amokläufern
Paranoiker
Verschwörungstheoretiker
beflügelt die Phantasie der Apokalyptiker und Wahrheitsverdreher
Hermeneutik des Verdachts
Verschwörungs-Junkies
Verschwörungs-Freunden
derangierte Linke wie Rechte
plumpen Antiamerikanismus
Moore der Prophet.
außerordentlich dummen
mit Verschwörungstheorien vollgestopften Buch
seinem Erzfeind George W. Bush nicht unähnlichen Stil
ist der spielerische Schizo die Norm
Argumentative Schwindler
der scheinheilige Moore
Ist jeder fünfte Deutsche gaga?
Die Apokalypse gehört also längst zum täglichen ideologischen
Handgepäck
für Verschwörungstheoretiker eine Selbstverständlichkeit.
NEUE
WESTFÄLISCHE ZEITUNG 8. Sep 2003
Wüste Theorien
Verschwörungstheorien
vermeintliche Wahrheit
miserable Bücher
schick, besonders absurde Frage zu stellen
Absurde
Panoptikum des Absurden
Theorien passend zu machen
prominenten Verschwörungsanhängern
Deutsche mit Dachschaden
antiamerikanischen Ressentiments
TAGESSPIEGEL
15.9.2003 :
neuen Beruf für
Intellektuelle
Verschwörungstheoretiker
er hat halt ein bisschen viel gekifft
über Hanf und übers Kiffen geschrieben
Verschwörungstheorien reduzieren komplizierte Vorgänge auf
einfache Ursachen
Die Verschwörungstheoretiker und Bush sind Zwillinge im Geiste
Anhänger der Verschwörungstheorien
widersprechende Theorien
Dschungel aus Dichtung und Wahrheit
Autor selber legt sich nie fest
gefährlichen Geisteskranken
Verschwörungstheoretiker.
der im Stil eines Evangelisten predigt,
Tages-Anzeiger
vom 11.09.2003
Experte für
Hanf aufgefallen
Konspirologie
Mit grossem aufklärerischem Gestus
wissenschaftlich verbrämt
aufregend dissidente Weltsicht
Wahrheitssuche ist pure Ideologie
solcher Unfug
links-alternativen Zirkel
MERKUR
ONLINE 15.9.2003
Stunde der
Märchenerzähler
geballten Unfug
massivem Antiamerikanismus
pressen diese in ihr Weltbild
die "Beweise" der Schreiber
Streit um Details und Beweise scheint ohnehin zweitrangig
spülen viel Geld in die Kassen der Verschwörungstheoretiker
WELT
August 2003
Verschwörungstheoretiker
liefern den Rechten Steilvorlagen
obskuren Experten
Verschwörungstheoretiker raunen Andeutungen
Die absurdeste Theorie
Der typische Täter ist Jude oder Jesuit
Mit der Aussage des einen "Experten" wird die des
anderen bewiesen
Verschwörungstheoretiker zitieren sich wechselseitig
Man bestätigt sich wechselseitig
dürfen "Sachbuchautoren" frei fabulieren
pseudotransparent
lassen Verschwörungstheoretiker ihre Leser allein
das "Aufgedeckte"
die Metastasen der Verschwörung
Paranoiker und Verschwörungstheoretiker
selbsternannten Aufklärer
die Geschäftemacher damit Geld verdienen
Leipziger
Volkszeitung 8. 9. 2003
Welterklärung
unter der Diskokugel
die weltweit agierende Initiative "9/11 Truth Alliance"
Fantomas ist zurück
DEUTSCHE
WELLE 2.9.2003
Lachnummer
Welt-Erklärungsmodellen
STERN
11.9.2003
Panoptikum des
Absurden
die vermeintliche Wahrheit
miserable Bücher
Sind wir noch zu retten
schick, besonders absurde Frage zu stellen
fragen und insinuieren
JUNGLE
WORLD - SEPTEMBER
die
Verschwörungstheoretiker
Im Glauben liegt die Kraft
Psychofanten
inhaltlichen Überschneidungen zwischen Mahler und den Referenten
konnte dies allerdings nicht verdecken
wie in einer Dauerschleife rauf- und runtergebetet
übliche billige Methode
Es ist echter Glaube
Mit journalistischer Recherche hat das nichts zu tun
Die ach so mutigen Wahrheitsdealer
ihrem Antiamerikanismus
Autor für Hanf und Verschwörung
wirre Verschwörungstheorien
NEUE
ZÜRICHER 22.8.2003
finden derlei
Meinungen nicht nur in extremen Zirkeln Anklang
Angstlust auf perfide Betrüger
Verschwörungstheorien
seine Fernsehthesen noch radikalisiert
Konspirologie als neue Wissenschaft
Aufklärer einer neuen Epoche
Milieu der paranoiden Konspirologen
Aufklärer und Spinner verbreiten dort Informationen und
Halluzinationen
tollkühnen Phantasien
Komplexitätsreduktion
kollektive Form der posttraumatischen Belastungsstörung
In psychiatrischer Terminologie wird das Hyper-Wachsamkeit
genannt
Ausbrüchen verschwörungstheoretischer Spekulation
rasende Konfusion
Morgenpost/Welt
vom 9.9.2003
Mahler soll draußen bleiben
Vom 11. 9. 2001 lebt eine eigene Buchindustrie. Im Tempodrom gab
sie sich seriös
Von Matthias Heine
Der Markt für Bücher über die "Hintergründe" des
11. September 2001 boomt. Theorien aus dem Internet gelangen
heute schnell zwischen Buchdeckel. Am Sonntag fand im Tempodrom
eine Art Messe der gängigen Konspirationstheorien statt.
Vor dem Tempodrom stehen zwei dicke, nachlässig gekleidete
Männer, denen man ansieht, dass sie viel einsame Zeit vor dem
Computer verbringen. "Ich habe das mal recherchiert",
ruft der eine. "Ich habe jetzt 30 Bücher zu dem Thema
gelesen", sagt der andere. Sie fachsimpeln über die
vermeintlichen verborgenen Wahrheiten hinter den Anschlägen auf
das World Trade Center vom 11. September 2001 mit der gleichen
Mischung aus Leidenschaft und Konsumentenskepsis wie sonst über
Prozessoren. Dann gehen sie hinein und besuchen eine Messe, die
Ihresgleichen über das Angebot auf dem Verschwörungsmarkt
informiert.
Das Tempodrom ist so etwas wie der halboffizielle Tanzpalast der
Grünen. Im Gebäude spiegelt sich die Parteigeschichte: Früher
alternatives Zelt, heute Beton in SPD-Nähe. Manches auf diesem Enthüller-Kongress erinnerte an die Anfänge
der Grünen, als in einem losen Bündnis aus
Modernitätsskeptikern zunächst viele Spinner mitmischten, die
später im Zuge der Professionalisierung ausgeschieden wurden.
Inmitten eines solchen Reinigungsprozesses befindet sich offenbar
auch die Szene, deren Grundthese, die US-Regierung könne
möglicherweise selbst hinter den Anschlägen stecken,
mittlerweile knapp 20 Prozent aller Deutschen teilen. Einige der
am besten widerlegten Legenden rund um den 11. September sind
zumindest auf dem Hauptpodium der Konferenz tabu: Keiner
behauptet hier mehr, dass die Flugzeuge leer und ferngesteuert
waren, dass ins Pentagon in Wirklichkeit eine Cruise Missile
einschlug oder dass keine Juden unter den Opfern gewesen
seien.
Auch
einige der halbseidensten "Experten" fehlen: Der Ex-Diplomat Andreas von
Bülow, der die Wahrheit per Einfühlung
ergründen will, oder der Zitatverstümmler Gerhard Wisnewski. Am Eingang hängt ein
Steckbrief mit Fotos des Rechten Horst Mahler, darauf steht:
"Ich muss draußen bleiben." Und der Moderator Nicholas
Levis distanziert sich von Rassismus und Rechtsradikalismus. Er
hebt dabei theatralisch die Stimme.
Später sieht man den mephistophelisch frisierten jungen Mann mit
den weißen Wimpern mit einem hochsymbolischen Wecker in der Hand
herumlaufen. Er legt dieses Requisit auch nicht aus der Hand, als
er einen "Panorama"-Journalisten wegen "allzu
offensiver Fragen" rauswerfen lässt. Die schrankbreiten
Männer des Sicherheitsdienstes sind sehr zahlreich. Mit solch
einem Aufwand hätten sich die Anschläge auf die Twin Towers
vielleicht verhindern lassen. Aber wovor haben die
Kongressveranstalter Angst? Vor Horst Mahler? Vor Amok laufenden
"Spiegel"-Redakteuren, die mit ihren Laptops um sich
schlagen?
Auf dem Podium fällt oft das Wort "Inquisition", wenn
von den feindlichen Medien die Rede ist. Für
Inquisitionsopfer sehen die hier Versammelten sehr wohlgenährt
aus.
Sie alle haben ein einträgliches Gewerbe aus ihrer Skepsis
gegenüber der "offiziellen Wahrheit" gemacht: Der
Amerikaner Michael Ruppert, der Brite Nafeez Ahmed, der
WDR-Journalist Ekkehard Sieker, ein enger Mitstreiter Wisnewskis
- gemeinsam wollten sie 1992 schon einmal nachweisen, dass die 3.
Generation der RAF eine Erfindung deutscher Polizisten war.
Nur der Bestsellerautor Mathias Bröckers wirkt, als wüchse ihm
der Erfolg seiner Gedankenspielereien in der altlinken Nische
mittlerweile über den Kopf. "Ich bin eigentlich kein
investigativer Journalist", betont er sanft, während sein
Co-Autor Andreas Hauß ehrlich entrüstet fragt: "Hätten
wir etwa BBC-Meldungen hinterherrecherchieren sollen?" Das
Publikum klatscht belustigt.
Es sind junge Menschen, die ihren Antiamerikanismus bei den
jüngsten Demonstrationen im Frühjahr gefestigt haben, Frauen
mittleren Alters mit ihrer besten Freundin, die sonst gemeinsam
in französische Filme gehen, weil sie Hollywood verachten, und grauhaarige
Hippies,
auf deren Jutetaschen das Wort "Cultur" als Parodie des
Coca-Cola-Logos gedruckt ist. Aber auch ganze Sippen
machen Familienausflüge in die Konspiration: Vater und Mutter, dienoch
in der DDR gelernt haben, "den Amis" alles zuzutrauen,
und ihre fast erwachsenen Kinder, die sich noch nicht zwischen
den Internet-Angeboten der
Rechten und der Linken entschieden haben.
Gemeinsam ist ihnen allen ein Weltbild, das Widersprüchlichkeit
nicht als Ausdruck der antagonistischen Vielfalt des Lebens
begreift, sondern als Beweis für die große Verschleierung. Die
tatsächlichen Lügen, bei denen Blair und Bush ständig ertappt
werden, interpretieren sie nicht als Zeichen für die
Unfähigkeit politischer Bürokratien zur langfristigen
Konspiration, sondern als Bestätigung ihres Verdachts.
Man schafft diesen Verdacht nicht aus der Welt, indem man seine
Teilhaber als Spinner abtut und dann über die psychologischen
und volkspädagogischen Voraussetzungen des Verschwörungsbooms
schwadroniert. Hinter solchen Tiraden wittern Skeptiker nur die
Eifersucht professioneller Wahrheitskontrolleure, die ihr Monopol
in Gefahr sehen. Nötig wären Rechercheure, die die ganzen
Hinweise auf vermeintliche "Ungereimtheiten" so
akribisch widerlegen, wie es andere mit der "Auschwitzlüge" getan haben. Der dicke Mann
vor dem Tempodrom hat bestimmt noch Platz für ein 31. Buch im
Regal.
email@hbuecker.net